Das
Turnier von Monte-Carlo (Monaco) ist ein auf Sand ausgetragenes
Herren-Tennisturnier, das zu den ATP World Tour Masters 1000 gehört, der von
der ATP veranstalteten Serie mit neun Turnieren, die seit 1990 jedes Jahr in
Europa, Nordamerika und Asien stattfinden.
Das
Ausnahmetennisturnier
1897 fand im
Fürstentum das erste Tennisturnier der monegassischen Geschichte statt. Damals
wurde der Platz als Lawn Tennis Monaco bezeichnet. Von Anfang an wurde das
Turnier für Damen und Herren in zwei Kategorien als Einzel, Doppel und mit
Handicap ausgetragen. Die ersten Jahre wurden von den Gebrüdern Doherty
beherrscht, zwei Briten, die insbesondere in Wimbledon geglänzt hatten.

Bis 1905 wurde
das Turnier hinter dem Hôtel de Paris gespielt und dann 1906 in den Stadtbezirk
La Condamine verlegt. In jenem Jahr waren bei den Herren erstmals mehr als 16
Teilnehmer angemeldet, nämlich 18 Spieler. 1919 wurde der wegen des ersten
Weltkriegs eingestellte Turnierbetrieb nur wenige Monate nach dem
Waffenstillstand vom 11. November 1918 wieder aufgenommen. Das Jahr 1914 war
auch von der ersten Teilnahme einer gewissen Suzanne Lenglen geprägt. Von 1919
bis 1926 gab die Französin bei ihren Partien auf dem ockerfarbenen Sand des
Fürstentums den Ton an. In jenen Jahren nahm auch der schwedische König Gustav
V. unter dem Pseudonym Mister G. an den Turnieren teil. Er spielte dabei auch
zahlreiche gemischte Doppel mit Suzanne Lenglen. Anfang der 1920er Jahre wurde
das Turnier auf das Dach der damals in der Gemeinde Beausoleil angesiedelten
Werkstatt Auto-Rivera verlagert. Dies war sein vorletzter Umzug. Mit der
Ankunft des Amerikaners George Butler, der in der Zigarettenbranche zu Vermögen
gekommen war, wurde eine entscheidende Etappe überwunden. George Butler
begeisterte sich für Tennis und setzte sich bei der Société des Bains de Mer
hartnäckig für den Bau einer Tennisanlage mit Format ein, die dem Fürstentum
angemessen sein sollte. Mit der Einweihung des Monte-Carlo Country Club (MCCC)
am 27. Februar 1928 ging sein Wunsch schließlich in Erfüllung. Sieht man sich
die heutigen Einrichtungen des MCCC an, wird die Entwicklung mehr als deutlich.
Auch die Fläche wurde wesentlich vergrößert. Mit inzwischen einer Sporthalle im
Untergeschoss, professionellen Umkleideräumen sowie 3 Plätzen mehr als zu
Beginn bietet der MCCC seinen Champions und dem Publikum jedes Jahr weitere
Verbesserungen. Denn es ist noch gar nicht so lange her, dass die Mitglieder des
MCCC den Spielern ihre Umkleideräume überließen.
Die Open Era
Mit Beginn der
Open Era 1969 wurde das Turnier auch für Profis geöffnet und zählte zu den
angesehensten Turnieren der Welt. Heute gehört es den Masters 1000 an. 2007
sollte das Turnier bei einer Umstrukturierung der ATP World Tour herabgestuft
werden. Mit Unterstützung der Spieler verklagte die Turnierleitung die ATP und
erreichte, dass das Turnier Teil der Serie „Masters 1000“ blieb. Im Unterschied
zu den anderen Turnieren dieser Kategorie sind Top-30-Spieler nicht zur
Teilnahme verpflichtet, dennoch melden sich die meisten von ihnen zum Turnier
an.
Das Damen-Turnier wurde in den 1960er und 1970er Jahren ausgerichtet, das
letzte fand 1982 statt.
Das
Teilnehmerfeld der Masters von Monte-Carlo besteht aus 56 Spielern. Es werden
sechs Runden im K.-o.-System gespielt. Von den 56 Spielern werden 16 gesetzt,
und die acht topgesetzten Spieler erhalten jeweils ein Freilos (Bye) in die
zweite Runde. Des Weiteren werden vier Spieler mit einer Wildcard zur Teilnahme
am Turnier zugelassen. Ein Qualifikationsturnier kurz vor Beginn des Masters
von Monte-Carlo ermöglicht sieben Spielern die Teilnahme am Hauptfeld.
Die Partien werden auf zwei Gewinnsätze mit Tie-Break in jedem Satz
ausgetragen. Bis einschließlich 2006 wurden im Finale drei Gewinnsätze
gespielt.
Beim Doppel treten 24 Paare, also 48 Spieler, in einem K.-o.-Turnier mit fünf
Runden gegeneinander an. Die acht bestplatzierten Teams werden gesetzt und
erhalten jeweils ein Freilos in die zweite Runde. Zwei Paare werden zum Turnier
eingeladen, und es findet kein Qualifikationsturnier statt. Die Partien werden
ebenfalls auf zwei Gewinnsätze mit Tie-Break in jedem Satz ausgetragen. Seit
2006 wird der dritte Satz durch einen Super Tie-Break ersetzt.
Das Rolex Monte
Carlo Masters ist:
- Eines der renommiertesten Herren-Tennisturniere
- Das erste große Turnier der europäischen Saison
- Eine außerordentliche Kulisse mit alljährlicher Teilnahme der besten Spieler der Welt
- 2 nummerierte Hauptplätze, 3 frei platzierbare Nebenplätze und 6 Trainingsplätze
- 135 809 Zuschauer im Jahr 2017
Die Siegerliste

Im April 2017 nutzte Rafael Nadal seine
Spielzeit auf dem Felsen Monacos bestens aus. Durch seinen Sieg im Finale gegen
Albert Ramos-Vinolas (6-1, 6-3) steuerte er einige Meilensteine zur
Turniergeschichte bei. Rafael Nadal gewann die Trophäe insgesamt 10 Mal von
2005 bis 2012, 2016 und 2017. Er ist auch generell der einzige Spieler, der ein
und dieselbe Trophäe so oft gewonnen hat. (Siegerliste)