5. Aug
„Fausto Melotti“ in der Villa Paloma in Monaco
Vom 9. Juli 2015 bis zum 17. Januar 2016 empfängt die Villa Paloma die Werke von Fausto Melotti in Zusammenarbeit mit der Fondazione Fausto Melotti und der Beteiligung von Domus Magazine und Archivio Ugo Mulas
Das Nouveau Musée National de Monaco (NMNM) präsentiert
Fausto Melotti, eine Ausstellung über das polymorphe und facettenreiche Werk eines der größten Künstler der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg in Italien. Zu sehen sind etwa zwanzig Metallskulpturen und über 70 Keramiken des Meisters.
Die Forschung der Ausstellungskommissare begann mit einem Blick auf die Beziehungen zwischen Melotti und dem Architekturmagazin
Domus, das 1928 von
Gio Ponti gegründet wurde. Und so konzentriert sich die Ausstellung in erster Linie auf Werke, deren Fotografien zwischen 1948 und 1968 in
Domus veröffentlicht wurden, und auf Artikel dieser Zeitschrift über den Künstler sowie auf von Melotti selbst geschriebene Artikel.
Domus scheint eine besondere Rolle im Leben des Künstlers gespielt zu haben, die eines aufmerksamen und sensiblen Beobachters, der sich der Änderungen durchaus bewusst war, die im Atelier des Bildhauers, 28 Via Leopardi in Mailand vor sich gingen, in dem Gio Ponti mit seiner Tochter
Lisa Ponti häufig zu Besuch war. Die Schlüsseletappen dieser Entwicklung lassen sich in der Artikelreihe über und von Melotto ab 1948 gut nachvollziehen.
Die Artikel in
Domus wurden von den Berichten über seine Arbeit als Dekorateur mit Ponti und anderen Architekten sowie den Artikeln über seine Keramikskulpturen der 1940er und 50er Jahre (z. B. seine
Teatrini (kleine Theater) und seine Keramikplatten), bis hin zum Auftreten der neuen Metallskulpturen der 1960er Jahre komplettiert – stets mit dem Hinweis auf die regelmäßige Wiederkehr seiner abstrakten Anfänge. Im Juli 1962 veröffentlicht
Domus einen Artikel von Melotti, in dem er in seiner poetischen Sprache Bezug auf sein künstlerisches Schweigen nach seiner kurzen und entscheidenden abstrakten Phase mit der 30er Jahre nimmt: „Wir nähern uns und kehren zurück (…) zu den zahlreichen Zwischenspielen (Akten des Lebens?) zurück zum orphischen, mediterranen Hymenaios zwischen Geometrie mit Poesie“.
Fast ein Jahr später erscheint ein weiterer Artikel von Melotti in den Seiten von
Domus.
L’Incertezza (Unsicherheit) zählt zu seinen programmatischsten Texten und dient 1963 als komplettes Manifest der Poesie von Melotti, mit dem der Künstler die Originalität seines Werks im Rahmen der abstrakten Kunst validiert.
Neben Domus spielt
Ugo Mulas – präsent durch eine Serie von Fotos von Werken des Künstlers – eine wichtige Rolle in der Ausstellung, die am besten vom Kritiker und Herausgeber Vanni Schweiwiller beschrieben wird. Dieser kommentiert die Beziehung zwischen Mulas und Melotti so: „Melotti hing an Ugo Molas, seinem Fotografen (…). Und die Leidenschaft und Klasse eines großen Fotografen wie Ugo Molas haben auf signifikante Weise zur wenn auch späten Wiederentdeckung eines großen Bildhauers wie Melotti beigetragen".
Der
Ausstellungskatalog wird im Herbst 2015 vom Nouveau Musée National de Monaco veröffentlicht. Es wird eine zweisprachige Version (französisch und englisch), illustriert mit einer breiten Auswahl von Archivdokumenten, einige davon unveröffentlicht. Er beinhaltet außerdem einen Essay von Valérie Da Costa über die Keramik von Fausto Melotti, einen Text von Eva Fabbris über die Artikel über und von Fausto Melotti in der Zeitschrift
Domus ab 1948, einen Text von Cristiano Raimondi über die Zusammenarbeit zwischen Gio Ponti und Fausto Melotti bei der Errichtung der Villa Planchart in Caracas, ein Gespräch zwischen Simone Menegoi, Melina und Valentina Mulas, ein Gespräch zwischen Barbara Casavecchia, Alessandro Pessoli und Paul Sietsema und schließlich ein Gespräch zwischen Francesco Garutti, Valter Scelsi und den Mitgliedern des Architekturstudios Baukuh.
NMNM - Villa Paloma
56 boulevard du Jardin Exotique