Der Fürstenpalast wird mit neuen freigelegten Fresken wiedereröffnet

Erscheinungsdatum: 28.03.2023
Der Fürstenpalast, einer der symbolträchtigsten Orte des Fürstentums, ist ab dem 2. April wieder für die Öffentlichkeit geöffnet. Auf einer veritablen Reise durch die Zeit können die Besucher seine gut erhaltenen Schätze bewundern: restaurierte Fresken aus der Renaissance.

Tauchen Sie in die Privatsphäre des Fürstenhauses ein, indem Sie die prächtigen Großen Appartements besichtigen und sich dort von den 600 m2 großen außergewöhnlichen Fresken der italienischen Renaissance begeistern lassen.
Die extrem aufwendige und umweltfreundliche Restaurierung dieser Fresken dauerte 8 Jahre und gilt als eine der größten Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten an Malereien in Europa!

Auf den Spuren des Kulturerbes

Der Palast von Monaco, der noch immer von der aktuellen Fürstenfamilie bewohnt wird, muss ständig für das tägliche und diplomatische Leben instandgehalten werden. Als die Maler und Restauratoren 2014 an der Fassade der Régie arbeiteten, von der ein Teil der Dekoration abbröckelte, glaubten sie unter den Farbschichten noch ältere Motive zu erkennen, die direkt auf den Putz der Wand gemalt worden waren.

Es war nur die erste in einer Reihe von Entdeckungen, die unter den Augen von Fürst Albert II. stattfanden, der daraufhin rasch umfassende Untersuchungen einleitete. Innerhalb weniger Wochen wurden weitere Spuren alter Fresken in anderen Räumen des Palastes gefunden ... Startpunkt einer immensen Restaurierungs- und Konservierungskampagne!

Mit Skalpell und akribisch ausgeführten Gesten wird die Renaissance an den Decken und Wänden des Fürstenpalastes von Monaco wieder zum Leben erweckt. Seit nun fast zehn Jahren enthüllt ein Expertenteam diese verborgenen Schätze, darunter auch eine 50 Meter lange Galerie.

Im 16. Jahrhundert wurde eine sogenannte Freskotechnik angewandt, bei der die Pigmente auf den frischen Putz aufgetragen wurden, um sie so lange wie möglich im Werkstoff zu halten. Die Arbeit der Restauratoren bestand also darin, alle Bereiche zu entfernen, die im 19. Jahrhundert übermalt wurden. Um bei dieser Freilegung nichts zu beschädigen, mussten die Konservatoren die Pigmente der damaligen Zeit nachbilden.

Die schönsten Malereien befinden sich in der Herkulesgalerie, wo die Fresken zum ersten Mal entdeckt wurden, aber auch im Salon Matignon, der aufgrund des wunderbaren Medaillons, das die mythologische Episode der Entführung Europas darstellt, in Europazimmer umbenannt wurde.

Eine Pionierbaustelle in Sachen nachhaltige Entwicklung.

Der Fürst legte fest, dass „die Baustelle respektvoll mit den Ressourcen, den Techniken und den Menschen umgehen soll“. Rund 40 Spezialisten verschiedener Nationalitäten sind an der Umsetzung dieser wirklich umweltverträglichen Baustelle beteiligt.

So wurde die Verwendung von Lösungsmitteln zur Entfernung von Übermalungen durch die Verwendung von Skalpell und Laserbehandlung ersetzt. Beim Retuschieren der Lücken mit Aquarellfarben wurden natürliche Pigmente mineralischen Ursprungs und der Einsatz der Technik des „Trattegio“ (winzige parallele Linien) bevorzugt, um sie leichter von den Originalbereichen unterschieden zu können.

Diese umfangreiche Restaurierungsmaßnahme soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Es sei denn, in den letzten drei Räumen des „alten Viertels“, wo noch Sondierungen durchgeführt werden müssen, werden noch neue Entdeckungen gemacht ...

Fresken, aber nicht nur!

Zusätzlich zu diesen Arbeiten wurde eine Neugestaltung der Großen Appartements vorgenommen, in denen neue bemerkenswerte Kunstwerke zu bestaunen sind. Zum Beispiel beherbergt das Grüne Vorzimmer nun Gemälde von Jacopo Bassano, Orazio de Ferrari und Philippe de Champaigne, die kürzlich von Fürst Albert II. erworben wurden.

Ein Palast mit vielen Facetten!

Jeden Sommer bietet das berühmte Orchestre Philarmonique de Monte-Carlo sein Können für unvergleichliche Aufführungen im Ehrenhof des Fürstenpalastes dar. Eine Idee, die 1959 geboren wurde und an eine jahrhundertealte Tradition der Grimaldi-Familie anknüpft. Das Orchester baut sich zwischen den beiden Armen der Treppe aus dem 17. Jahrhundert auf, und die Magie wirkt sofort. Das kommt dabei heraus, wenn klassische Musik und Fürstenpalast gegenseitig zu ihrer Pracht beitragen.

Bildnachweis: Benjamin Vergély / Palacio del Príncipe / Geoffroy Moufflet / Michael Alesi / Gaetan Luci